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CAPITULUM VIII

 

Quod in secundo statu Ecclesiae, exeunte rufo equo, gravissima sanctorum persecutio incanduerit.

 

Et cum aperuisset sigillum secundum, exivit alius equus rufus et qui sedebat super eum, datum est ei ut sumeret pacem de terra, et ut invicem se interficiant homines; et datus est ei gla­dius magnus (Apoc. VI, 3). Ecce secundus Ecclesiae Status manifeste revelatus illi discipulo quem diligebat Iesus. Nam quod exivit rufus equus, quid aliud est nisi cruor martyrum, qui effusus est in testimonium Christi, quando sublata est pax de terra, et datus est gladius magnus persecutionis in Ecclesia?

 

Iste utique Status persecutionis a Stephano glorioso protomartyre quem Iudaei lapidaverunt, initium sumpsit; post cuius triumphum tanta persecutio incanduit, ut iam non in uno loco Ierusalem Ecclesia remanere posset, sed dispersi in omnem terram apostoli fidem Christi evangelizarent, et evangelizando vitam martyrio consummarent. Unde Petrus et Paulus Romam, Iacobus Ierosolymam, Andreas Achaiam, Bartholomaeus Indiam, Matthaeus Aethiopiam, et alii apostoli singuli singulas provincias gloriosissimo, martyrio decoraverunt.

 

Post quos quamplurimi fideles alii ludibria et verbera experti, insuper et vincula et carceres, gravissima et exquisitissima tormentorum genera passi, titulum Christianae professionis in coelum feliciter evexerunt, et nobis memoriam sui in benedictione reliquerunt. Scribuntur leges adversus Christianum nomen, ut quicumque huius religionis cultor inventus fuisset, traheretur ad supplicia, et sine audientia damnaretur. Sed Ecclesia Dei in persecutione, sicut palma in victoria, florebat, et sicut cedrus Libani quanto magis patiebatur, tanto magis multiplicabatur.

 

Videns autem draco serpens ille antiquus, qui tantam saevitiam adversus Ecclesiam Dei excitaverat, quod mulierem amictam sole, et lunam habentem sub pedibus, et in capite coronam stellarum duodecim, omnino absorbere non posset flumen quod ex ore suo miserat, tractus [iratus?] est in mulierem, et iterum statuit facere praelium cum reliquis de semine eius, qui custodiunt mandata eius, et testimonium habent Iesu. Cessante igitur manifesta persecutione, lex contra Christianos data relaxatur, alia lex ad pacem Ecclesiae promulgatur, reges ad baptismum currunt, diversarum provinciarum principes fidem Christi suscipiunt, totus mundus nomen Christianum quod prius insequebatur, iam nunc humiliter veneratur, et crux Christi quae prius erat in scandalo et derisione, nunc erigitur in honorem et venerationem. Templa ubique magnifice construuntur, episcopi, presbyteri, diaconi et caeterorum ordinum clerici prius abiecti, ab exsilio evocantur, et ubique doctores fidei postulantur, et sacratissimus ordo episcoporum et clericorum ad praedicandum Evangelium Dei ubique terrarum missus diffunditur.

 

8. Kapitel

 

Im zweiten Stadium der Kirche, als ein rotes Pferd erschien, loderte die Flamme einer sehr schlimmen Verfolgung der Heiligen.

 

„Und als es das andere Siegel auftat, kam ein anderes Pferd, ein rotes heraus, und dem, der darauf saß, ward gegeben, den Frieden zu nehmen von der Erde und dass die Menschen sich untereinander erwürgten und ihm ward ein großes Schwert gegeben.“ Dies war das zweite Stadium der Kirche, der sich dem Jünger klar offenbarte, den Jesus liebte. Denn was ist dieses rote Pferd, das hervorkam, anderes als das Blut der Märtyrer, welches als Bekenntnis zu Christus vergossen wurde, während der Frieden von der Erde verbannt und ein großes Schwert zur Verfolgung der Kirche gegeben wurde.

 

Dieses Zeitalter der Verfolgung nahm mit dem ruhmvollen ersten Märtyrer Steffan, den die Juden steinigten, seinen Anfang.  Nach seinem Triumph brannte die Verfolgung dermaßen, dass die Kirche nicht mehr alleine in der Stadt Jerusalem bleiben konnten, sondern die Apostel sich über die ganze Erde zerstreuten und überall die frohe Botschaft von Christus verkündeten. Und während sie die frohe Botschaft verkündeten, verloren sie durch das Martyrium ihr Leben. Die sehr ruhmreichen Apostel zeichneten sich durch das Martyrium aus, Petrus und Paulus in Rom, Jakobus in Jerusalem, Andreas in Achaia, Bartholomäus in Indien, Matthäus in Äthiopien und alle anderen jeweils in einzelnen Provinzen.

 

Später ertrug eine Vielzahl anderer Gläubiger nicht nur den Hohn und die Schläge, sondern auch Fesseln und Gefängnis und ließ die schlimmsten und raffiniertesten Foltermethoden über sich ergehen. Sie waren glücklich, den Ruhm des Bekenntnisses zu Christus in den Himmel erheben zu können und wir behalten ihr Andenken selig. Gegen den christliche Namen wurden Gesetze geschrieben, damit jeder, der als Verehrer dieser Religion gefunden wird, zur Hinrichtung gezerrt werden kann und ohne Anhörung verurteilt werden kann. Die Kirche Gottes aber blühte während der Verfolgung so wie die Palmenbaum im und so wie die Zeder des Libanon sich umso mehr vermehrt je mehr sie erleiden muss.

 

Als aber diese Furie, jene alte Schlange, welche mit solcher Grausamkeit gegen die Kirche Gottes wütete, sah, dass diese Frau, die mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter den Füßen hatte und auf dem Kopf eine Krone mit zwölf Sternen trug, nicht völlig von dem Strom, den sie aus ihrem Rachen spie, verschlungen werden konnte, geriet sie darüber in Zorn und nahm von Neuem den Kampf mit den übrigen ihres Geschlechts auf, welche ihren Auftrag bewahrt hatten und den Beweis Jesu besaßen. Die offene Verfolgung hörte also auf, das Gesetz gegen die Christen wurde zurückgenommen, andere Gesetze zum Frieden der Kirche wurden erlassen, Könige liefen zur Taufe, die Fürsten verschiedener Provinzen nahmen den christlichen Glauben an, die ganze Welt verehrte nun demütig den christlichen Namen, der zuvor noch verfolgt wurde und das Kreuz Christi, welches vorher noch Anlass für Ärger und Spott war, wurde nun in Ehre und Würde aufgerichtet. Überall baute man wunderbare Tempel. Bischöfe, Priester, Diakone und Kleriker anderer Orden, eben noch in die Verbannung geschickt, wurden nun aus ihrem Exil zurückgeholt. Überall rief man nach Gelehrten des Glaubens und der heilige Stand der Bischöfe und Kleriker breitete sich aus, um in alle Teile der Welt geschickt, die frohe Botschaft Gottes zu verkünden.

 

<-- 7. Kapitel