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Quod in secundo statu Ecclesiae, exeunte rufo equo, gravissima sanctorum
persecutio incanduerit. Et cum aperuisset
sigillum secundum, exivit alius equus rufus et qui sedebat super eum, datum
est ei ut sumeret pacem de terra, et ut invicem se interficiant homines; et
datus est ei gladius magnus (Apoc. VI, 3). Ecce secundus Ecclesiae Status manifeste
revelatus illi discipulo quem diligebat Iesus. Iste utique Status
persecutionis a Stephano glorioso protomartyre quem Iudaei lapidaverunt,
initium sumpsit; post cuius triumphum tanta persecutio incanduit, ut iam non
in uno loco Ierusalem Ecclesia remanere posset, sed dispersi in omnem terram
apostoli fidem Christi evangelizarent, et evangelizando vitam martyrio
consummarent. Unde Petrus et Paulus Romam, Iacobus Ierosolymam, Andreas
Achaiam, Bartholomaeus Indiam, Matthaeus Aethiopiam, et alii apostoli singuli
singulas provincias gloriosissimo, martyrio decoraverunt. Post quos quamplurimi
fideles alii ludibria et verbera experti, insuper et vincula et carceres,
gravissima et exquisitissima tormentorum genera passi, titulum Christianae
professionis in coelum feliciter evexerunt, et nobis memoriam sui in
benedictione reliquerunt. Scribuntur leges adversus Christianum nomen, ut
quicumque huius religionis cultor inventus fuisset, traheretur ad supplicia,
et sine audientia damnaretur. Sed Ecclesia Dei in persecutione, sicut Videns autem draco
serpens ille antiquus, qui tantam saevitiam adversus Ecclesiam Dei
excitaverat, quod mulierem amictam sole, et lunam habentem sub pedibus, et in
capite coronam stellarum duodecim, omnino absorbere non posset flumen quod ex
ore suo miserat, tractus [iratus?] est in mulierem, et iterum statuit facere
praelium cum reliquis de semine eius, qui custodiunt mandata eius, et
testimonium habent Iesu. Cessante igitur manifesta persecutione, lex contra
Christianos data relaxatur, alia lex ad pacem Ecclesiae promulgatur, reges ad
baptismum currunt, diversarum provinciarum principes fidem Christi
suscipiunt, totus mundus nomen Christianum quod prius insequebatur, iam nunc
humiliter veneratur, et crux Christi quae prius erat in scandalo et
derisione, nunc erigitur in honorem et venerationem. Templa ubique magnifice
construuntur, episcopi, presbyteri, diaconi et caeterorum ordinum clerici
prius abiecti, ab exsilio evocantur, et ubique doctores fidei postulantur, et
sacratissimus ordo episcoporum et clericorum ad praedicandum Evangelium Dei
ubique terrarum missus diffunditur. |
8. Kapitel Im zweiten Stadium der
Kirche, als ein rotes Pferd erschien, loderte die Flamme einer sehr schlimmen
Verfolgung der Heiligen. „Und als es das andere Siegel auftat, kam ein
anderes Pferd, ein rotes heraus, und dem, der darauf saß, ward gegeben, den
Frieden zu nehmen von der Erde und dass die Menschen sich untereinander
erwürgten und ihm ward ein großes Schwert gegeben.“ Dies war das zweite
Stadium der Kirche, der sich dem Jünger klar offenbarte, den Jesus liebte.
Denn was ist dieses rote Pferd, das hervorkam, anderes als das Blut der
Märtyrer, welches als Bekenntnis zu Christus vergossen wurde, während der
Frieden von der Erde verbannt und ein großes Schwert zur Verfolgung der
Kirche gegeben wurde. Dieses Zeitalter der Verfolgung nahm mit dem
ruhmvollen ersten Märtyrer Steffan, den die Juden steinigten, seinen
Anfang. Nach seinem Triumph brannte
die Verfolgung dermaßen, dass die Kirche nicht mehr alleine in der Stadt
Jerusalem bleiben konnten, sondern die Apostel sich über die ganze Erde
zerstreuten und überall die frohe Botschaft von Christus verkündeten. Und
während sie die frohe Botschaft verkündeten, verloren sie durch das Martyrium
ihr Leben. Die sehr ruhmreichen Apostel zeichneten sich
durch das Martyrium aus, Petrus und Paulus in Rom, Jakobus in Jerusalem,
Andreas in Achaia, Bartholomäus in Indien, Matthäus in Äthiopien und alle
anderen jeweils in einzelnen Provinzen. Später ertrug eine Vielzahl anderer Gläubiger
nicht nur den Hohn und die Schläge, sondern auch Fesseln und Gefängnis und
ließ die schlimmsten und raffiniertesten Foltermethoden über sich ergehen.
Sie waren glücklich, den Ruhm des Bekenntnisses zu Christus in den Himmel
erheben zu können und wir behalten ihr Andenken selig. Gegen den christliche
Namen wurden Gesetze geschrieben, damit jeder, der als Verehrer dieser
Religion gefunden wird, zur Hinrichtung gezerrt werden kann und ohne Anhörung
verurteilt werden kann. Die Kirche Gottes aber blühte während der Verfolgung
so wie die Palmenbaum im und so wie die Zeder des Libanon sich umso mehr
vermehrt je mehr sie erleiden muss. Als aber diese Furie, jene alte Schlange,
welche mit solcher Grausamkeit gegen die Kirche Gottes wütete, sah, dass
diese Frau, die mit der Sonne bekleidet war, den Mond unter den Füßen hatte
und auf dem Kopf eine Krone mit zwölf Sternen trug, nicht völlig von dem
Strom, den sie aus ihrem Rachen spie, verschlungen werden konnte, geriet sie
darüber in Zorn und nahm von Neuem den Kampf mit den übrigen ihres
Geschlechts auf, welche ihren Auftrag bewahrt hatten und den Beweis Jesu
besaßen. Die offene Verfolgung hörte also auf, das Gesetz gegen die Christen
wurde zurückgenommen, andere Gesetze zum Frieden der Kirche wurden erlassen,
Könige liefen zur Taufe, die Fürsten verschiedener Provinzen nahmen den
christlichen Glauben an, die ganze Welt verehrte nun demütig den christlichen
Namen, der zuvor noch verfolgt wurde und das Kreuz Christi, welches vorher
noch Anlass für Ärger und Spott war, wurde nun in Ehre und Würde
aufgerichtet. Überall baute man wunderbare Tempel. Bischöfe,
Priester, Diakone und Kleriker anderer Orden, eben noch in die Verbannung
geschickt, wurden nun aus ihrem Exil zurückgeholt. Überall rief man nach
Gelehrten des Glaubens und der heilige Stand der Bischöfe und Kleriker
breitete sich aus, um in alle Teile der Welt geschickt, die frohe Botschaft
Gottes zu verkünden. |
<-- 7. Kapitel |