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Quod duae transpositones
famosae religionis factae sunt, legis videlicet et Evangelii, cum
attestatione terraemotus propter ipsarum rerum magnitudinem. Notandum est autem quod
duae transpositiones factae sunt famosae vitae, et famosae religionis, quae
etiam duo Testamenta vocantur, et utraque cum attestatione terrae motus
propter ipsarum rerum magnitudinem. Haec quidem facta est ab idolis ad legem,
ubi tonitrua et fulgura, et nubes densissima, et clangor buccinae et
terribilis strepitus. Haec autem a lege ad Evangelium, ubi terraemotus factus
est magnus, sol obscuratus, petrae scissae, monumenta aperta, claustra
inferni confracta sunt. Tertius vero terraemotus
futurus praedicatur, quando, istis finitis et consummatis, ad ea transitus
erit, quae neque amplius movebuntur, neque concutientur. In istis duabus
transpositionibus, sive mutationibus divina Sapientia tanta varietate
paulatim usa est, ut primo idola recidens hostias permiserit; secundo hostias
auferens circumcisionem non prohibuerit; deinde circumcisionem subtrahens
salutare baptisma cum evangelica institutione et doctrina persuaserit: et ita
de gentibus Iudaeos, de Iudaeis autem Christianos fecit, et paulatim
subtrahendo, et transponendo, et dispensando, quasi furtim ab idolopum
cultura ad legem, a lege autem, quae quidem ad perfectum non duxit, ad
perfectionem Evangelii paedagogice et medicinaliter deduxit, et tandem
subtracta omni dispensatione, omnem perfectionem Christianae legis edocuit. |
5.
KAPITEL Zwei
außergewöhnliche Veränderungen hat die Religion erfahren, nämlich durch das
Gesetz und durch das Evangelium. Sie wurden wegen ihrer Größe durch Erdbeben
bezeugt. Wir sollten auch anmerken, dass zwei außergewöhnliche
Veränderungen im Leben und in der Religion stattfanden, welche auch die
beiden Testamente genannt werden. Jede von beiden wurde von einem Erdbeben
bezeugt wegen der Größe des Ereignisses. Das Erste markierte den Übergang von
Götzen zum Gesetz, begleitet von Donner und Blitz, dichtem Nebel, dem
Schmettern des Hornes und ungeheurem Getöse. Das Zweite aber den Übergang vom
Gesetz zum Evangelium, als ein großes Erdbeben geschah, die Sonne sich
verfinsterte, Steine sich spalteten, die Gräber sich öffneten und die Pforten
zur Unterwelt zerbrachen. Das dritte Erdbeben aber ist für die Zukunft angekündigt,
dann nämlich, wenn während dies beendet und vollbracht sein wird und zu dem
übergegangen wird, was weder verändert noch erschüttert werden kann. Die
göttliche Weisheit handelte während dieser zwei Übergänge oder Veränderungen
auf sehr vielfältige Weise, indem sie zuerst, die Götzen verbot, aber die
Tieropfer noch erlaubte, anschließend, als sie die Tieropfer untersagte, die
Beschneidung jedoch noch nicht verwehrte. Später, als sie die Beschneidung
unterband, führte sie mit der Schöpfung und der Lehre des Evangeliums die
heilsame Taufe ein. Und so machte sie aus den Heiden die Juden, aus den Juden
aber die Christen. Indem sie wegnahm, umwandelte und verteilte, führte sie
gleichsam im Verborgenen die Menschen allmählich durch Erziehung und Heilung
vom Götzenkult zum Gesetz, vom Gesetz aber, welches nämlich nicht zur
Vollendung führt, zum vollendeten Evangelium. Und schließlich lehrte sie,
ohne die Verteilung zu erwähnen, die Vollendung des christlichen Gesetzes. |
<-- 4. Kapitel |