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1147C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1147D

CAPITULUM   V

 

Quod duae transpositones famosae religionis factae sunt, legis videlicet et Evangelii, cum attestatione terraemotus propter ipsarum rerum magnitudinem.

 

Notandum est autem quod duae transpositiones factae sunt famosae vitae, et famosae religionis, quae etiam duo Testamenta vocantur, et utraque cum attestatione terrae motus propter ipsarum rerum magnitudinem. Haec quidem facta est ab idolis ad legem, ubi tonitrua et fulgura, et nubes densissima, et clangor buccinae et terribilis strepitus. Haec autem a lege ad Evangelium, ubi terraemotus factus est magnus, sol obscuratus, petrae scissae, monumenta aperta, claustra inferni confracta sunt.

 

Tertius vero terraemotus futurus praedicatur, quando, istis finitis et consummatis, ad ea transitus erit, quae neque amplius movebuntur, neque concutientur. In istis duabus transpositionibus, sive mutationibus divina Sapientia tanta varietate paulatim usa est, ut primo idola recidens hostias permiserit; secundo hostias auferens circumcisionem non prohibuerit; deinde circumcisionem subtrahens salutare baptisma cum evangelica institutione et doctrina persuaserit: et ita de gentibus Iudaeos, de Iudaeis autem Christianos fecit, et paulatim subtrahendo, et transponendo, et dispensando, quasi furtim ab idolopum cultura ad legem, a lege autem, quae quidem ad perfectum non duxit, ad perfectionem Evangelii paedagogice et medicinaliter deduxit, et tandem subtracta omni dispensatione, omnem perfectionem Christianae legis edocuit.

 

5. KAPITEL

 

Zwei außergewöhnliche Veränderungen hat die Religion erfahren, nämlich durch das Gesetz und durch das Evangelium. Sie wurden wegen ihrer Größe durch Erdbeben bezeugt.

 

Wir sollten auch anmerken, dass zwei außergewöhnliche Veränderungen im Leben und in der Religion stattfanden, welche auch die beiden Testamente genannt werden. Jede von beiden wurde von einem Erdbeben bezeugt wegen der Größe des Ereignisses. Das Erste markierte den Übergang von Götzen zum Gesetz, begleitet von Donner und Blitz, dichtem Nebel, dem Schmettern des Hornes und ungeheurem Getöse. Das Zweite aber den Übergang vom Gesetz zum Evangelium, als ein großes Erdbeben geschah, die Sonne sich verfinsterte, Steine sich spalteten, die Gräber sich öffneten und die Pforten zur Unterwelt zerbrachen.

 

Das dritte Erdbeben aber ist für die Zukunft angekündigt, dann nämlich, wenn während dies beendet und vollbracht sein wird und zu dem übergegangen wird, was weder verändert noch erschüttert werden kann. Die göttliche Weisheit handelte während dieser zwei Übergänge oder Veränderungen auf sehr vielfältige Weise, indem sie zuerst, die Götzen verbot, aber die Tieropfer noch erlaubte, anschließend, als sie die Tieropfer untersagte, die Beschneidung jedoch noch nicht verwehrte. Später, als sie die Beschneidung unterband, führte sie mit der Schöpfung und der Lehre des Evangeliums die heilsame Taufe ein. Und so machte sie aus den Heiden die Juden, aus den Juden aber die Christen. Indem sie wegnahm, umwandelte und verteilte, führte sie gleichsam im Verborgenen die Menschen allmählich durch Erziehung und Heilung vom Götzenkult zum Gesetz, vom Gesetz aber, welches nämlich nicht zur Vollendung führt, zum vollendeten Evangelium. Und schließlich lehrte sie, ohne die Verteilung zu erwähnen, die Vollendung des christlichen Gesetzes.

 

<-- 4. Kapitel