1157D 1158A |
Quod in quinto statu Ecclesiae animae sanctorum sub
altare Dei clamant: Usquequo, Domine, sanctus et verus, non vindicas
sanguinem nostrum de his qui habitant in terra, etc. Et cum aperuisset sigillum quintum,
vidi subtus altare animas interfectorum propter verbum Dei, et propter
testimonium quod habebant, et clamabant voce magna, dicentes: Usquequo,
Domine, sanctus et verus, non vindicas sanguinem nostrum de his qui habitant
in terra? Et datae sunt Ulis singulae stolae albae, et dictum est illis, ut requiescerent
tempus adhuc modicum, donec impleantur conservi eorum et fratres eorum qui
interficiendi sunt sicut et illi (Apoc. VI, 9-11). Iste est quintus status Ecclesiae. Laboravit
Ecclesia in persecutione, et crevit in patientia: laboravit in haereticorum
subtili fallacia, et crevit in sapientia: laboravit in falsis fratribus et
hypocritis, et crevit in tolerantia. Nunc autem animae sanctorum, quae subtus
altare, qui est Christus, fuso sanguine meruerunt iam requiescere, videntes
tam infinitas laborantis Ecclesiae miserias, magna quasi compassionis voce
pro ea clamant: Usquequo, Domine, non vindicas sanguinem nostrum, et
caetera quae ibi sequuntur, pertinentia ad quintum statum Ecclesiae. |
11.
Kapitel Im
fünften Stadium der Kirche schrieen die Seelen der Heiligen unter dem Altar
Gottes aus: „Herr, du Heiliger und Wahrsager, wie lange rächst du nicht unser
Blut an denen, die auf der Erde wohnen“, etc. „Und
als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer,
die erwügt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen,
das sie hatten. Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: Herr, du
Heiliger und Wahrsager, wie lange rächst du nicht unser Blut an denen, die
auf der Erde wohnen. Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißen Pferd,
und ward zu ihnen gesagt, dass sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis dass
vollends dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet
werden gleich wie sie.“ Das ist der fünfte Zustand der Kirche. Die Kirche hat
an der Verfolgung gelitten und ist in der Ausdauer gewachsen; sie hat an der
spitzfindigen Täuschung durch die Häretiker gelitten und ist in ihrer
Weisheit gewachsen; sie litt an den falschen Brüdern und der Heuchelei und
wuchs in ihrer Duldsamkeit. Die Seelen der Heiligen, die sich unter dem
Alter, der Christus ist, befanden und ihr Blut vergossen haben, verdienten
nun Ruhe. Mit großer gleichsam für sie mitleidender Stimme riefen sie aus:
„Herr, wie lange rächst Du nicht unser Blut…“ und der Rest der Passage, die
sich auf das fünfte Stadium der Kirche bezieht. |
<-- 10. Kapitel |