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1178A

CAPITULUM IX

 

Quod Pater et Filius et Spiritus sanctus non sint defectiva nomina, sed sufficientia, nullam remissionem vel minorationem secundum substantiam significantia.

 

Et sciendum quod Pater et Filius et Spiritus Sanctus nequaquam sunt nomina defectiva, ut quia Pater non est Filius, nec Spiritus sanctus, in hoc sit deficiens; et quia Filius non est Pater, nec Spiritus sanctus, sit et ipse in hoc deficiens; et quia Spiritus sanctus non est Pater, nec est Filius, sit et ipse quoque in hoc deficiens: sed sunt nomina indefectiva et sufficientia, nullam remissionem vel minorationem secundum substantiam significantia. Dicimus autem hunc Patrem, hunc autem Filium, hunc autem Spiritum sanctum, ut inconfusibile trium hypostaseon, id est personarum custodiatur in una natura et digna deitate.

 

Quamvis autem, cum dicuntur tres personae, Pater et Filius et Spiritus sanctus, iuxta vocum significationem pluralitas personarum occurrat inlellectui, tamen unitas eiusdem essentiae a fide et intellectu recte credentium non debet abesse. Et cum dicitur unus Deus, quamvis singulariter unitas divinae essentiae secundum propriam vocis significationem occurrat humano inteliectui, qui in se minus est sibi sufficiens, tamen pluritas personarum nequaquam debet abesse a fide et intellectu recte credentium; ita ut in corde credamus et ore confiteamur unitatem in divina substantia, salva personarum trinitate, et trinitatem personarum, salva unitate divinae essentiae.

 

 

Et sic nostrum unum non sit Sabellianum, sed Christianum, nec sit in personarum confusa unitate, sed sit in vera et simplici eiusdem substantiae unitate. Et itidem nostrum tres non sit Arianum, sed Catholicum, nec sit in substantiarum pluralitate, sed in personarum recta distinctione; ne vel in illud Arianae, vel in illud Sabellianae impietatis promontorium impingentes in profunda demersi pereamus, ubi multi periclitati sunt, et incaute navigantes naufragium haereticae damnationis passi sunt; de fide quidem saepe et multum disputantes, sed nunquam ad fidei pertingentes veritatem, dum ignorant et ea quae loquuntur, et ea de quibus affirmant.

 

 

Quod si humani sermonis inopia potuisset adinvenire unum solum nomen, quod apte et sufficienter significaret in Deo unitatem substantiae, et trinitatem personarum, et hoc pleno ac sufficienti intellectu; nimirum Ecclesia Dei nequaquam adeo laboraret in dicendo et credendo, quae toties laboravit, multa verba de Deo sive nomina multiformiter et fideliter exponendo. Nec tamen in sola nudorum nominum, et verborum confessione, sed in ipsa trinitatis et unitatis mera veritate consistit, fides Christiana, et fit ex ipsa veritate, qua vere unus Deus verus est, et vere vera trinitas est personarum, vera et salubris confessio sermonum.

 

 

Itaque cum dicitur Pater Deus, Filius Deus, Spiritus sanctus Deus, nemo ibi existimet esse τρίθειαν, id est tres deitates, vel triplicem deitatem, quoniam his qui sunt eiusdem naturae, convenit etiam eiusdem divinitatis et honoris identitas, quod apud Graecos, sicut ego puto, dicitur όμοτιμία. Nec decet Christianos τριθείτας, id est trium deorum cultores, sed μονοθείτας, id est unius Dei cultores, dici et esse.

 

9. Kapitel

 

Vater, Sohn und Heiliger Geist sind keine mangelhaften Namen, sondern sie sind ausreichend und bedeuten weder eine Herabsetzung noch eine Schmälerung gemäß der Bedeutung des Wesens.

 

Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass der Vater und der Sohn und der Heilige Geist keineswegs Namen sind, die einen Mangel beinhalten, etwa in dem Sinne, dass der Vater darin einen Mangel hätte, dass er nicht der Sohn ist und auch nicht der Heilige Geist, und dass der Sohn darin einen Mangel hätte, dass er weder Vater noch Heiliger Geist ist, und dass der Heilige Geist einen Mangel darin hätte, dass er weder Vater noch Sohn ist. Vielmehr sind die Namen nicht mangelhaft sondern vollkommen ausreichend, sie bedeuten weder eine Abwertung noch eine Verkleinerung gemäß der Bedeutung des Wesens. Wir nennen ihn Vater und Sohn und Heiliger Geist,  damit die drei Persönlichkeiten in dem einen Wesen und der ehrwürdigen Gottheit unverwechselbar bewahrt werden.

 

Auch wenn der der Vater, der Sohn und der Heilige Geist drei Personen genannt werden und sich gemäß der Bedeutung der Wörter die Mehrzahl der Personen im Verstand zeigt, darf trotzdem die Einheit desselben Wesens weder im Glauben noch im Verstand des wahren Gläubigen fehlen. Und auch wenn man von einem einzigen Gott spricht, darf trotz der Einheit des göttlichen Wesens, die sich singulär gemäß der Eigenart der Wörter im menschlichen Verstand zeigt, der nicht ausreichend genug ist, die Mehrzahl der Personen im Glauben und im Verstand des wahren Gläubigen keinesfalls fehlen, so dass wir sowohl die Einheit des göttlichen Wesens mit dem Herzen glauben und dem Mund bestätigen, während gleichzeitig die Dreifaltigkeit der Personen bewahrt bleibt. Ebenso glauben und bestätigen wir die Dreifaltigkeit der Personen und bewahren die Einheit des göttlichen Wesens.

 

Und so ist unsere Einheit nicht sabbellianisch, sondern christlich, noch tritt sie als verwirrende Einheit der Person auf, sondern als wahre und einfache Einheit desselben Wesens. Auf dieselbe Weise ist unsere Dreifaltigkeit nicht arianisch, sondern katholisch, noch tritt sie als eine Vielzahl von Wesenheiten auf, sondern in einer genauen Unterscheidbarkeit der Personen. Wir werden also nicht zugrunde gehen, indem wir in der Tiefe versinken, nachdem wir an den Klippen der arianischen oder der sabellianischen Gottlosigkeit zerschellt sind. Viele liefen an diesen Klippen schon Gefahr, wegen ihrer unvorsichtigen Schifffahrt, den Schiffbruch der Verdammung wegen Ketzerei zu erleiden. Sie diskutieren oft und viel über den Glauben, ohne jedoch jemals die Wahrheit des Glaubens zu erreichen, weil sie nicht wissen, was sie sagen und was sie behaupten.

 

Wenn die schwache menschliche Sprache in der Lage gewesen wäre, einen einzigen Namen, zu finden, der passend und ausreichend die Einheit des Wesens Gottes und die Dreifaltigkeit der Personen bezeichnet und dieser voll und ganz dem menschlichen Verstand zugängig wäre, dann hätte sich die Kirche Gottes beim Sagen und Behauten viel Leiden erspart, denn sie hat sehr gelitten, während sie auf so vielfältige Weise und im frommen Glauben Worte oder Namen für Gott erörtert hat. Und trotzdem besteht der christliche Glaube nicht nur im Bekenntnis zu den bloßen Namen oder Worten, sondern in der reinen Wahrheit der Dreifaltigkeit und der Einheit und er wird aus sich selbst zur Wahrheit, nach der es nur einen wahren Gott gibt und nur eine Dreifaltigkeit der Personen. Das ist das Bekenntnis der wahren und heilbringenden Worte.

 

Deswegen vermutet niemand darin eine Trideian, das sind drei Gottheiten oder eine dreifache Gottheit, wenn man sagt, der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott und der Heilige Geist ist Gott, weil ja diejenigen, die von demselben Wesen sind, sich auch in der Identität derselben Gottheit und derselben Ehre treffen, was bei den Griechen, wie ich glaube, Onodinia genannt wird. Auch dürfen die Christen nicht Trideitas, das sind Verehrer dreier Götter, sondern Monodeitas, dass sind Verehrer eines Gottes, genannt werden und sein.

 

<-- 8. Kapitel