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CAPITULUM VIII.

 

Quod nomina Trinitatis transposita inveniantur.

 

« Caeterum aliqui solent praeiudicare Spiritui sancto, quod ideo degener intelligatur, quia in ordine tertius ponitur, cum tanta simplicitas sit in Scripturis divinis, ut aliquando invenias tertium primum positum: ut enim se causa tulerit, sic et ponuntur. Nullius enim iniuria est, quia una eorum divinitas est.

 

Denique legimus in Isaia, Domino dicente: Ego sum primus, et ego in aeternum, et manus mea fundavit terram, dextera mea solidavit coelum (Isai. XLVIII, 13). Et in subiectis: Ego locutus sum, ego vocavi, ego adduxi eum, et prosperum iter eius  feci; accedite ad me, et audite haec, non in occulto ab initio locutus sum. Cum fierent, illic eram, et nunc Dominus misit me et Spiritus eius.

 

Quem itaque putamus esse, qui fundavit terram? Ipse est qui dicit: Ego sum primus, et ipse est qui dicit se missum esse. Nunquid Patrem hunc esse putamus, quia dicit: Ego sum primus ? Absit! nam quod subiecit, Et nunc Dominus misit me et Spiritus eius, manifeste ostendit Filium esse, qui se missum dicit a Deo et Spiritu sancto, et tamen dicit : Ego sum primus. Ecce paria sunt ista inter Filium et Spiritum sanctum. Sicut enim a Patre et Filio Spiritus sanctus legitur missus, ita et a Deo et Spiritu sancto missus est Christus: hoc autem so ius Patris peculiare est, ne missus dicatur.

 

 

Videamus quoque dicta Apostoli, qui alio ordine complectitur Trinitatem; dicit enim inter caetera in Epistola secunda ad Thessalonicenses: Dominus dirigat corda vestra in charitate Dei et patientia Christi (II. Thess. III, 5). Quem putas hic dici Dominum, nisi Spiritum sanctum, qui dirigit corda nostra in charitate Dei Patris mittentis Filium, et in patientia Christi obedientis Patri usque ad mortem?

 

Et ad Corinthios in Epistola prima praeterito ordine qui in traditione fidei est, a Spiritu sancto incipit gratiarum et ministrationum memorare operationes, et subiunxit Dominum Iesum, et tertium ponit Deum, quem in Spiritu sancto et in Domino dicit operari; sicut etiam ait ipse Dominus : Pater manens in me, ipse operatur (Ioan. XIV, 10); per id enim quod de Deo Patre est et Spiritus sanctus et Christus, operatio eorum opus est Dei. Denique Spiritum sanctum eumdem dicit et Dominum, et Dominum eumdem dicit et Deum; et hoc propter unitatem naturae. Cum ergo hoc loco eumdem Deum qui est et Dominus dicat operari omnia in omnibus, inferius sic conclusit, dicens : Omnia autem haec operatur unus atque idem Spiritus, dividens singulis prout vult (I. Cor. XII, 11).

 

« Ecce transposito ordine nominum personalium in Trinitate tres unius operationis esse dicuntur, quia videlicet uno operante rectissime tres dicuntur operari. Quare? Nisi quia sunt unius divinitatis, quocunque ordine nomina eorum posita inveniantur.

 

Et David in Psalmo quinquagesimo orat et invocat Deum Spiritum, nominibus trium personarum simplici fide transpositis, credens eamdem tribus Divinitatis naturam. Cor mundum crea in me, Deus, et Spiritum rectum innova in visceribus meis (Psal. l, 11). Spiritum rectum Christum dixit. Item: Ne proiicias me a facie tua, et Spiritum sanctum tuum ne auferas a me (ibid., 12). Spiritum sanctum dixit ipsum Spiritum sanctum. Item infra: Redde mihi laetitiam salutaris tui, et Spiritu principali confirma me (ibid., 13). Spiritum principalem Patrem dixit, qui sibi principium est et principalis causa, sive causale principium est Filii et Spiritus sancti.

 

Et Ioannes in Apocalypsi: Ego sum Α et Ω, principium et finis, dicit Dominus Deus, qui est et qui venturus est omnipotens (Apoc. I, 8). Et infra : Ego sum primus et novissimus, et fui mortuus, et ecce sum vivens (ibid., 17). Item infra : Haec dicit primus et novissimus, qui fuit mortuus, et vivit (Apoc. II, 8). Ecce videmus simplicitatem Scripturae, quomodo transponit nomina Trinitatis, nunc Patrem, nunc Filium, nunc Spiritum sanctum anteponens seu postponens, quae quidem nihil obest fidei Catholicae, quae confitetur tres esse eiusdem naturae.

Kapitel 8

 

Die Namen der Dreifaltigkeit werden versetzt gefunden.

 

Gewöhnlich glauben einige Leute voreilig, dass der Heilige Geist deswegen als untergeordnet verstanden werden kann, weil er an die dritte Stelle gesetzt wird. In den göttlichen Schriften könnte aber mit derselben Naivität gefunden werden, dass das Erste gelegentlich an der dritten Stelle steht. Es wird so platziert, wie die Umstände es verlangen. Dies bedeutet keine Ungerechtigkeit, denn die ihre Göttlichkeit ist eins.

 

Schließlich lesen wir in Jesaja, dass der Herr sagt: "Ich bin der erste, ich bin der Letzte, meine Hand hat den Erdboden gegründet und meine Rechte hat den Himmel aufgespannt.“ Und darauf folgt: „Kommt zu mir und hört dieses, von Anfang an habe ich nicht im Verborgenen geredet. Seit diese Dinge gemacht wurden, war ich da und nun hat der Herr und sein Geist mich gesandt.“

 

 

Wen betrachten wir also als denjenigen, der die Erde gründete? Derjenige ist es, der sagt; "Ich bin der Erste" und er sagte selbst, dass er geschickt wurde. Glauben wir denn, dass dies der Vater war, weil er sagt: "Ich bin der Erste"? Keineswegs, weil er nämlich noch etwas hinfügte: „Und nun hat der Herr und sein Geist mich gesandt.“ Dies zeigt deutlich, dass es der Sohn ist, der sagt, dass er von Gott und dem Heiligen Geist gesandt wurde. Und dennoch sagt er: "Ich bin der Erste.“ Siehe, der Sohn und der Heilige Geist sind ebenbürtig. So wie zu lesen ist, dass der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn gesandt wurde, ebenso wurde Christus von Gott und dem Heiligen Geist gesandt. Es ist aber alleine dem Vater eigen, dass er nicht geschickt wurde.

 

Schauen wir uns das an, was der Apostel sagt, der die Dreifaltigkeit in einer anderen Reihenfolge erfasst hat. In dem zweiten Brief an die Thessalonikier sagt er nämlich unter anderem: „Der Herr aber richte eure Herzen zu der Liebe Gottes und zu der Geduld Christi.“ Wen, glaubst du, nennt er hier Herr, wenn nicht den Heiligen Geist, der unser Herz lenkt, hin zur Liebe Gottvaters, der den Sohn geschickt hat, und zur Geduld Christi, der dem Vater bis zum Tod gehorsam ist?

 

Und in dem ersten Brief an die Korinther, übergeht er die Reihenfolge, die in der Tradition des Glaubens steht. Er beginnt mit dem Heiligen Geist, indem er seine Werke der Gnade und des Dienstes erwähnt, anschließend fügt er den Herrn Jesus Christus hinzu und auf den dritten Platz, stellt er Gott, von dem er sagt, er wirkt im Heiligen Geist und im Herrn. So sagt es auch der Herr selber: „Der Vater, der in mir wohnt, tut diese Werke.“ Dadurch nämlich, dass der Heilige Geist und Christus von Gott sind und ihre Werke sind die Werke Gottes. Schließlich nennt er den Heiligen Geist gleichzeitig Herr und den Herrn gleichzeitig Gott und dies wegen der Einheit ihrer Natur. An dieser Stelle sagt er, dass derselbe Gott, der auch der Herr ist, alles in allen bewirkt, und fasst dies weiter unten zusammen, indem er sagt: „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem jeglichen seines zu, nach dem er will.“

 

 

Siehe, indem die Reihenfolge der Namen der Personen in der Dreieinigkeit versetzt wird, sagt man, dass die drei gemeinsam wirken, denn, wenn einer etwas ausführt, wirken alle drei mit. Warum? Allein deswegen, weil sie ein einziges göttliches Wesen sind, egal in welcher  Reihenfolge auch immer ihre Namen aufgeführt sind.

 

David im betet im 50. Psalm und ruft den Heiligen Geist an, wobei er die Namen der drei Personen in einem einfachen Glauben versetzt, indem er an dieselbe göttliche Natur der drei glaubt: „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in meinem Inneren den rechten Geist.“ Er hat Christus den rechten Geist genannt. Ebenso: „Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir.“ Den Heiligen Geist hat er Heiliger Geist genannt. Ebenso: „Tröste mich wieder mit deiner Hilfe und mit einem ursprünglichen Geist rüste mich aus.“ Den Vater hat er ursprünglichen Geist genannt, weil er selber der Ursprung ist und der erste Grund oder die erste Ursache des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 

 

Und Johannes in der Apokalypse: „Ich bin das A und O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr, der da ist und der da kommen wird, der Allmächtige.“ Und weiter unten: „Ich bin der Erste und der Letzte, ich war tot, und siehe, ich bin lebendig.“ Ebenso weiter unten: „Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden.“ Und siehe, wir sehen die Einfachheit der Schrift, wie sie die Namen der Dreifaltigkeit versetzt, wie sie bald den Vater, bald den Sohn, bald den Heiligen Geist an den Anfang oder an das Ende stellt, was dem katholischen Glauben wirklich nicht schadet und was bestätigt, dass die drei gleichen Wesens sind. 

 

 

<-- 7. Kapitel