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1172C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1172D

CAPITULUM VI.

 

Quod in summa Trinitate aliud est ibi esse, aliud Patrem, aliud Filium aut Spiritum sanctum esse.

 

« Verumtamen in illa summa Trinitate non hoc est ibi generare quod esse, nec hoc est ibi gigni quod esse, nec hoc est ibi procedere quod esse; quoniam non eo quo est, eo Pater est; nec eo quo est, eo Filius est; nec eo quo est, eo Spiritus sanctus est; sed eo quo est, substantia est quae ibi una est: et eo quo ille tanquam Pater generat, et eo quo iste tanquam Filius gignitur, et eo quo hic tanquam Spiritus sanctus missus procedit; eo non iam una, sed tres ibi personae sunt: et ita substantia, seu potius essentia qua sunt tres, unum sunt; et personalitate qua distinguuntur tres, tres sunt.

 

Quoniam quidem, sicut dixi, non hoc est ibi esse, quod Patrem esse; nec hoc est ibi esse, quod Filium esse; nec hoc est ibi esse, quod Spiritum sanctum, seu procedentem esse; sed hoc est ibi esse, quod Deum esse, quod magnum, quod bonum, quod sapientem esse: et illa tria singula singulis sunt propria ac personalia, et hoc unum singulis per se et simul omnibus est substantiale.

 

Kapitel 6

 

In der höchsten Dreifaltigkeit ist ‚sein’ etwas anderes als ‚Vater zu sein’, ‚Sohn zu sein’ oder ‚Heiliger Geist zu sein’.

 

Jedenfalls in dieser höchsten Dreifaltigkeit ist ‚erzeugen’ nicht gleich ‚sein’, ‚erzeugt werden’ ist nicht gleich ‚sein’ und ‚ausgehen’ ist nicht gleich ‚sein’, denn nicht das, weswegen er ist, ist dasjenige, wodurch er Vater ist und nicht das, weswegen er ist, ist dasjenige, wodurch er Sohn ist und nicht das, weswegen er ist, ist dasjenige, wodurch er Heiliger Geist ist, sondern das, weswegen er ist, das ist die Substanz, die eins ist: das, weswegen jenes so wie der Vater erzeugt, und das, weswegen dieses so wie der Sohn gezeugt wurde, und das, weswegen das dritte schließlich so wie der gesendete Heilige Geist ausgeht, das ist nicht mehr eine Person, das sind jetzt drei Personen.

 

Somit ist es durch die Substanz oder vielmehr durch das Wesen, in dem die drei sind, ein einziges Ganzes und durch die Persönlichkeit, durch welche die drei sich unterscheiden, ist es dreifach. Weil nämlich, wie ich bereits gesagt habe, in diesem Zusammenhang es nicht dasselbe ist, zu sein und Vater zu sein und es auch nicht dasselbe ist, zu sein und Sohn zu sein und es auch nicht dasselbe ist, zu sein und Heiliger Geist oder ausgegangen zu sein, sondern zu sein ist gleich Gott zu sein, groß zu sein, gut zu sein, weise zu sein, aus diesem Grund ist jeder einzelne dieser drei eigenständig für sich und hat eine eigene Persönlichkeit für sich, was aber das substantielle angeht, sind sie eins jeder für sich und zugleich alle zusammen. 

 

<-- 5. Kapitel