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CAPITULUM VI. Quod in summa Trinitate aliud est ibi esse, aliud Patrem,
aliud Filium aut Spiritum sanctum esse. « Verumtamen in illa summa Trinitate non hoc est ibi generare
quod esse, nec hoc est ibi gigni quod esse, nec hoc est ibi procedere quod
esse; quoniam non eo quo est, eo Pater est; nec eo quo est, eo Filius est;
nec eo quo est, eo Spiritus sanctus est; sed eo quo est, substantia est quae
ibi una est: et eo quo ille tanquam Pater generat, et eo quo iste tanquam
Filius gignitur, et eo quo hic tanquam Spiritus sanctus missus procedit; eo
non iam una, sed tres ibi personae sunt: et ita substantia, seu potius
essentia qua sunt tres, unum sunt; et personalitate qua distinguuntur tres,
tres sunt. Quoniam quidem, sicut dixi, non hoc
est ibi esse, quod Patrem esse; nec hoc est ibi esse, quod Filium esse; nec
hoc est ibi esse, quod Spiritum sanctum, seu procedentem esse; sed hoc est
ibi esse, quod Deum esse, quod magnum, quod bonum, quod sapientem esse: et
illa tria singula singulis sunt propria ac personalia, et hoc unum singulis
per se et simul omnibus est substantiale. |
Kapitel 6 In der höchsten
Dreifaltigkeit ist ‚sein’ etwas anderes als ‚Vater zu sein’, ‚Sohn zu sein’
oder ‚Heiliger Geist zu sein’. Jedenfalls in
dieser höchsten Dreifaltigkeit ist ‚erzeugen’ nicht gleich ‚sein’, ‚erzeugt
werden’ ist nicht gleich ‚sein’ und ‚ausgehen’ ist nicht gleich ‚sein’, denn
nicht das, weswegen er ist, ist dasjenige, wodurch er Vater ist und nicht
das, weswegen er ist, ist dasjenige, wodurch er Sohn ist und nicht das,
weswegen er ist, ist dasjenige, wodurch er Heiliger Geist ist, sondern das,
weswegen er ist, das ist die Substanz, die eins ist: das, weswegen jenes so wie
der Vater erzeugt, und das, weswegen dieses so wie der Sohn gezeugt wurde,
und das, weswegen das dritte schließlich so wie der gesendete Heilige Geist
ausgeht, das ist nicht mehr eine Person, das sind jetzt drei Personen. Somit ist es durch
die Substanz oder vielmehr durch das Wesen, in dem die drei sind, ein
einziges Ganzes und durch die Persönlichkeit, durch welche die drei sich
unterscheiden, ist es dreifach. Weil nämlich, wie ich bereits gesagt habe, in
diesem Zusammenhang es nicht dasselbe ist, zu sein und Vater zu sein und es
auch nicht dasselbe ist, zu sein und Sohn zu sein und es auch nicht dasselbe
ist, zu sein und Heiliger Geist oder ausgegangen zu sein, sondern zu sein ist
gleich Gott zu sein, groß zu sein, gut zu sein, weise zu sein, aus diesem
Grund ist jeder einzelne dieser drei eigenständig für sich und hat eine
eigene Persönlichkeit für sich, was aber das substantielle angeht, sind sie
eins jeder für sich und zugleich alle zusammen. |
<-- 5. Kapitel |