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CAPITULUM XIII.

 

Quod nemo silentio seu patienter ferre debet blasphemum se vocari, sicut nec Dominus, quando dictum est ei: Daemonium habes; et quod Spiritus sanctus propter diversos effectus diversa sortitur vocabula.

 

Nechites archiepiscopus Nicomediae dixit: « Satis acute contexuisti de proposita quaestione; sed quod tandem subiunxisti, scilicet quod nos qui negamus Spiritum sanctum procedere a Filio, utrique iniuriam faciamus, imo totam Trinitatem in hoc offendamus, et, sicut tu dicis, blasphemiam inferamus, haec aequo animo audire non debemus, nec possuinus, praesertim cum omne genus increpationis patientiam postulet, hoc autem nullam omnino.

 

Quis enim patienter ferat se vocari blasphemum? Nam Dominus, forma totius patientiae, postquam omnia verba contumeliosa sibi a Iudaeis illata audivit patienter, quando eum vocaverunt voracem et potatorem vini, et filium fabri et alia multa huiusmodi; denique cum dicerent ei: Daemonium habes (Ioan. VIII, 48); et: In Beelzebub principe daemoniorum eiicit daemonia (Matth. IX, 34) ; respondit: Ego daemonium non habeo (Ioan. VIII, 49): manifeste docens quod omnia opprobria quae adversum nos dicuntur, patienter suscipere debemus; nullus vero silentio debet transire, si quando ei imponitur, quod non Catholicum, sed haereticum putatur, unde ipse a Spiritu sancto alienus et daemonum esse socius videatur.

 

Quapropter ad ea quae dixisti, ego respondebo, sicut et Dominus me docet: Nos in nullo sanctam et individuam Trinitatem offendimus, sed sicut vere Catholici eam in unitate eiusdem substantiae debito divinitatis honore veneramur, nec divinam substantiam concidentes dividimus sicut Arius, nec personas confundimus, sicut Sabellius, nec cum Macedonio Spiritum sanctum creaturam dicentes, a deitate cum separamus, nec sicut Pneumatomachitae Spiritum sanctum impugnantes blasphemiam aliquam irrogamus: adoramus quippe Patrem Deum, Filium Deum, Spiritum sanctum Deum, tres personas, Deitatem unam, gloria, et honore, et imperio, et substantia non partitam.

 

« Audi adhuc, si Spiritum sanctum blasphemamus: nos credimus adorandum cum Patre et Filio Spiritum sanctum, unum Deum deificatorem et vivificatorem per baptisma, spiritum Dei, spiritum Christi, intellectum Christi, spiritum Domini, per se Dominum, spiritum filiationis, hoc est Filii Dei, vel adoptivae nostrae filiationis, spiritum veritatis, spiritum liberationis, spiritum sapientiae et intellectus, spiritum consilii et fortitudinis, spiriritum scientiae et pietatis, spiritum timoris Domini.

 

Etenim effectivus horum omnium Spiritus sanctus Deus, omnia substantia replens, omnia continens, repletivus mundi secundum substantiam, incomprehensibilis mundo secundum virtutem, bonus, rectus, principalis; sanctificans, non sanctificatus; vivificans, non vivificatus; mensurans, non mensuratus; participatus, non participans; replens, non repletus; continens, non contentus; haereditatus post Christum ab apostolis; clarificans, glorificans, connumeratus in trinitate personarum, digitus Dei, ignis ut Deus, amor, charitas, spiritus qui cognoscit omnia, qui docet, qui spirat ubi vult et quantum vult, dirigens, loquens, tentatus in deserto, irritatus quando Iesus eiecit vendentes et ementes de templo, conturbatus in resuscitatione Lazari, illuminator, vivificator, magis autem per seipsum lumen, et per seipsum vita, templificativus, deificans, perficiens ut et praeveniat baptismum per fidem, et exquiratur post baptismum per manus impositionem; agens quaecunque Deus, partitus per gratiam in linguis igneis, dividens charismata, faciens apostolos, prophetas, evangelistas, pastores, doctores: intellectualis, manifestus, magnus, immensus, improhibitus, incoinquinabilis, qui aequaliter potest, qui sapientissimus et multiformis est actionibus, manifestativus omnium, propriae potestatis, inalterabilis, omnipotens, παντεπισκοπος, id est omnium episcopus, per omnes transiens spiritus intellectuales, puros, subtilissimos, angelicas virtutes, necnon etiam propheticas et apostolicas virtutes, et etiam alias virtutes in alios et alios partitas secundum idem et non in eisdem locis, quo etiam demonstratur incircumscriptibilis. Quaecunque autem dicuntur humilius de Spiritu sancto, ut dari, mitti, partiri, chrisma, donum, insufflatio, repromissio, interpellatio, sive quid aliud tale, ad primam causam reducenda sunt, ut quid ex quo monstretur.

 

 

Cum talia de Spiritu sancto credimus et docemus, nullius blasphemiae irremissibilis reos nos esse confidimus; sed si cum a Filio procedere facile non credimus, non mireris, quia quantumlibet ratiocinationum adducas, non subito accedere possumus; praesertim cum nulla nobis auctoritas Evangelii, vel canonicarum Scripturarum, vel etiam sanctorum conciliorum hoc ad credendum suadeat, vel doceat. » 

 

Kapitel 13

 

Niemand muss stillschweigend oder geduldig ertragen, dass er Gotteslästerer genannt wird, so auch der Herr nicht, wenn ihm gesagt wurde:  "Du hast den Teufel." Der Heilige Geist erhält wegen verschiedener Wirkungen verschiedene Namen.

 

Niketas von Nikomedien sagte: Du hast ziemlich scharfsinnig zu der gestellten Frage gesprochen, aber das was du angefügt hast, müssen und können wir nicht gleichgültig anhören, nämlich dass, wenn wir den Ausgang des Heiligen Geistes vom Sohn verneinen, wir beiden gegenüber ungerecht sind, ja sogar die gesamte Dreifaltigkeit beleidigen und, wie du gesagt hast, Gotteslästerung begehen. Zwar verlangt jede Art des Tadels Geduld, diese aber keineswegs.

 

 

Wer kann es denn geduldig ertragen, Gotteslästerer genannt zu werden? Der Herr, der selbst ein Beispiel an völliger Geduld darstellt, antwortete auf diejenigen, die ihn einen Vielfraß und Trinker nannten, ihn als den Sohn eines Handwerkers beschimpften und andere, ähnliche Sachen vorbrachten und schließlich behaupteten: „Du hast den Teufel“ und: "Er treibt den Teufel aus, durch der Teufel Oberhirten", auf diejenigen also antwortete er: "Ich habe keinen Teufel." Daher sagen wir ganz deutlich, auch wenn wir alle Vorwürfe, die gegen uns erhoben werden, geduldig ertragen müssen, dass wir unmöglich still bleiben können, wenn uns jemand beschuldigt, nicht katholisch, sondern ketzerisch zu sein, so dass es scheint, als wären wir dem Heiligen Geist fremd und ein Verbündeter des Teufels.

 

 

 

Deshalb antworte ich auf das, was du gesagt hast, so wie der Herr es mir gelehrt hat: Wir beleidigen keineswegs die heilige und unteilbare Dreifaltigkeit, sondern wir beten sie wie wahre Katholiken mit der ihr gebührenden Ehre in ihrer Göttlichkeit und in der Einheit ihrer Substanz an.  Wir teilen nicht die göttliche Substanz und vernichten sie damit, wie Arius, wir vermischen auch nicht die Personen, wie Sabellius, wir sagen nicht, wie Makedonius, dass der Heilige Geist ein Geschöpf ist und nehmen ihm damit seine Göttlichkeit, noch bekämpfen wir den Heiligen Geist mit Gotteslästerei wie die Pneumatomachen. Vielmehr verehren wir den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist als Gott, drei Personen, aber ein Gott, der ungeteilt in Ruhm, Ehre, Macht und Substanz ist.

 

 

Höre weiterhin zu, wenn wir gegen den Heiligen Geist lästern: Wir glauben, dass der Heilige Geist zusammen mit dem Vater und dem Sohn anzubeten sei, als ein Gott, von Gott gegeben und belebt durch die Taufe, Geist Gottes, Geist Christi, Verstand Christi, Geist des Herren, Herr für sich, Geist der Filiation, das heißt des Sohnes Gottes oder unserer angenommenen Filiation, Geist der Wahrheit, Geist der Befreiung, Geist des Wissens und des Verstandes, Geist des Rates und der Tapferkeit, Geist der Wissenschaft und der Frömmigkeit, Geist der Furcht vor Gott. 

 

 

Denn dies alles hat der Heilige Geist, Gott bewirkt, die ganze Substanz füllend, alles enthaltend, die Welt gemäß der Substanz anfüllend, unbegreiflich auf der Welt gemäß seiner Tugend, gut, recht, erster, heiligend, nicht geheiligt, lebend, nicht belebt, messend, nicht gemessen, teilgenommen, nicht teilnehmend, anfüllend, nicht angefüllt, enthaltend, nicht enthalten, beerbt von den Aposteln nach Christus, klärend, verherrlichend, mitgezählt in der Dreifaltigkeit der Personen, Finger Gottes, Feuer wie Gott, irdische wie himmlische Liebe, Geist der alles erkennt, der lehrt, der weht wo er will und wie viel er will, lenkend, sprechend, erfasst in der Wüste, erzürnt, als Jesus die Händler aus dem Tempel vertrieb, verwirrt bei der Auferstehung des Lazarus, Erleuchter, Beleber, größeres Licht aber durch sich selbst, und durch sein eigenes Leben, (templifikativ), Gott gebend, bewirkend, dass die Taufe durch den Glauben zuvor passiert, dafür sorgend, dass nach der Taufe die Hand aufgelegt wird, handelnd, so wie immer auch Gott handelt, verteilt dank der Sprache des Feuers, teilend die Liebe, die Apostel, Propheten, Evangelisten, Pfarrer und Gelehrten erzeugend, geistig, deutlich, groß, unermesslich,  nicht aufgehalten, unbefleckt, er, der gleichsam alles kann, was sehr weise ist und zu verschieden Handlungen gehört, Offenbarer aller Dinge, eine eigene unveränderbare Macht habend, allmächtig, Pantepiskopus, das heißt Bischof aller, durch allen intelligenten Geister hindurchgehend, rein, sehr scharfsinnig, mit der Tugend der Engel, aber auch mit der der Propheten und der Apostel, und mit der Tugend aller anderen in allen anderen, überall verteilt auf dieselbe Weise und nicht an demselben Ort, wo er auch seine Unbeschreibbarkeit beweist. Was auch immer auf demütige Weise über den Heiligen Geist gesagt wird, wie gegeben, gesandt, verteilt, Liebe, Gabe, Einblasung, Verheißung, Unterbrechung oder andere solche Dinge, müssen auf die erste Ursache zurückgeführt werden, wie das aus dem sie hervorgegangen sind.

 

 

 

 

Indem wir auf diese Weise an den Heiligen Geist glauben und in so lehren, bekennen wir uns nicht einer unverzeihlichen Gotteslästerung schuldig. Aber wundere dich nicht darüber, dass wir nicht einfach glauben, dass er vom Sohn ausgeht, denn was auch immer du für Gründe anführst, wir vermögen nicht übereilt zuzustimmen, zumal uns weder die Autorität des Evangeliums, noch die kanonischen Schriften und noch nicht einmal die heiligen Konzilien empfehlen, dies zu glauben, noch uns dies lehren.

 

<-- 12. Kapitel