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CAPITULUM XI.
Utrum Filius sicut Pater dicatur recte Spiritus sancti emissor, quod Graeci dicunt προβολεύς.
Nechites archiepiscopus Nicomediae dixit: « Satis placet quod dixisti; sed quaeso, concedis quod Pater Spiritus sancti qui est processibilis, sit emissor, quod Graeci nostri vocant προβολεύς? »
Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: « Quid sit προβολεύς, ignoro, quippe non Graecus, sed Latinus sum. Bene autem concedo Patrem emissorem Spiritus sancti, Spiritum sanctum vero emissum; ita tamen quod etiam Filium dicam similiter eiusdem emissorem. Nam hoc manifeste dicit Evangelium de utroque; de Patre quidem: Paracletus Spiritus sanctus quem mittet Pater in nomine meo (Ioan. XIV, 26); de Filio autem: Cum venerit Paracletus quem ego mittam vobis (Ioan. XV, 26). Et infra: Si autem abiero, mittam eum ad vos (Ioan. XVI, 7). Hoc itaque modo Patrem emissorem et Filium emissorem esse Spiritus sancti; Spiritum sanctum autem ab utroque emissuni, ab uno tamen, id est a Filio promissum. »
Nechites archiepiscopus Nicomediae dixit: « Si Pater emissor, et Filius est emissor Spiritus sancti: ergo sunt duo emissores, duo sunt datores; et ita videntur esse duo principia Spiritus sancti. »
Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: « Sicut video, callide voluisti mihi inducere duo principia, et ea quae superius, cum de principio tractaremus, determinata sunt, rursus tanquam oblita in quaestionem revocas, ut incautum, et eorum quae dicta sunt, quasi immemorem capias.
Verum ego duo principia nusquam in divina Scriptura suscipio. Utrum autem duo emissores, seu duo datores recte dici queant, tua interest dicere, qui induxisti hoc nomen Graecum προβολεύς, quod apud nos, sicut tu dicis, sonat emissor. Quia vero huius Graeci nominis propria significatio incerta est, nihil certum super interim diffinire volo. Sed iam nunc velim ut patienter audias me.
Tu Spiritum sanctum dicis non procedere a Filio. Cum haec dicis, maximam utrique, Filio scilicet et Spiritui sancto iniuriam facis: nam cum Pater et Filius se invicem habeant ut gignens et genitus, et item Pater et Spiritus sanctus se invicem habeant ut emissor et emissus, et ut donator et donum , dic, quaeso, nunquid non magnam iniuriam facis Filio et Spiritui sancto, quibus nullam ad invicem relationem tribuis, quinimo quos, ut ita dixerim, a socia processionis communione disiungis?
Quid enim est quod Filius aliqua media relatione respiciat Spiritum sanctum, seu Spiritus sanctus Filium, si processionem istius ab illo de medio amborum abstuleris? Sunt sane, ut ita dixerim, respicientes se Pater et Filius generatione; et sunt rursus, ut ita dixerim, respicientes se Pater et Spiritus sanctus processione . sed Filius et Spiritus sanctus secundum te manent sine aliqua vicissim communione, vel relationis habitudine, qua se invicem respiciant: et hoc ita dicere, quid aliud est, quam summam et venerabilem Trinitatem aliquatenus dissolvere?
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11. Kapitel
Alle beide, der Sohn wie der Vatger werden Sender des Heiligen Geistes genannt, was die Griechen Prosoleus nennen.
Niketas von Nikomedien sagte: Das, was du gesagt hast, hat mir ziemlich gefallen, aber ich frage dich, ob du zugestehst, dass der Vater vom Heiligen Geist, der ausgegangen ist, der Sender ist, das was bei uns Griechen Prosoleus genannt wird?
Anselm von Havelberg sagte: Was heißt Prosoleus? Ich weiß es nicht, weil ich kein Grieche, sondern ein Lateiner bin. Aber gern möchte ich zugeben, dass der Vater, der den Heiligen Geist gesendet hat, auch tatsächlich der Sender des Heiligen Geistes ist, trotzdem bezeichne ich genauso auch den Sohn zugleich als Sender. Denn das Evangelium spricht von beiden deutlich, vom Vater: "Der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater in meinem Namen senden wird." und auch vom Sohn: "Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde." Und weiter unten: "So ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden." Auf diese Weise also, sind der Vater und der Sohn die Sender des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist wurde aber von beiden gesendet, von einem jedoch, dem Sohn nämlich, wurde er versprochen.
Niketas von Nikomedien sagte: Wenn der Vater der Sender des Heiligen Geistes und der Sohn der Sender des heiligen Geistes ist, dann gibt es also zwei Sender, zwei Spender und es scheint so, als gibt es zwei Prinzipien des Heiligen Geistes.
Anselm von Havelberg sagte: Wie ich sehe, wolltest du mich hinterlistig dazu verführen, zwei Prinzipien einzuführen und das, was weiter oben, als wir das Prinzip behandelten, festgesetzt wurde, stellst du dagegen, gleichsam als ob es vergessen wäre, wieder in Frage, ohne Rücksicht darauf, was bereits gesagt wurde, als wäre es aus deinem Gedächtnis entschwunden.
In Wahrheit erkenne ich in der Heiligen Schrift nirgends zwei Prinzipien. Alle beide, können zu recht Sender oder Spender genannt werden, will ich dir sagen, der du hier den griechischen Namen Prosoleus eingeführt hast, was bei uns, wie du gesagt hast, Sender heißt. Weil aber die besondere Bedeutung dieses griechischen Namens für mich unsicher ist, möchte ich mich noch nicht festlegen. Ich möchte aber, dass du mir geduldig zuhörst.
Du sagst, dass der Heilige Geist nicht vom Sohn ausgeht. Während du das sagst, lässt du beiden gegenüber, nämlich dem Sohn wie dem Heiligen Geist eine sehr große Ungerechtigkeit walten. Denn während der Vater und der Sohn sich gegenseitig als Erzeuger und als Erzeugter haben und der Vater und der Heilige Geist sich gegenseitig als Sender und als Gesendeter sowie als Geber und Gabe haben, sage mir bitte, ob du gegenüber dem Sohn und dem Heiligen Geist nicht eine sehr große Ungerechtigkeit walten lässt, indem du ihnen keine gegenseitige Beziehung zuweist, sondern sie vielmehr, wenn du so etwas sagst, von der Gemeinschaft des Ausgangs, der sie verbindet, trennst.
Was ist nämlich dasjenige, was den Sohn mit dem Geist durch das Medium irgendeiner Beziehung miteinander verbindet oder was den Heiligen Geist mit dem Sohn verbindet, wenn du den Ausgang der beiden als Medium von ihnen wegnimmst? Wie ich gesagt habe, sind der Vater und der Sohn durch die Schöpfung vollkommen miteinander verbunden. Ebenso sind der Vater und der Heilige Geist, wie ich dargelegt habe, gegenseitig durch den Ausgang verbunden. Aber der Sohn und der Heilige Geist bleiben dagegen, gemäß deiner Darstellung, ohne gegenseitige Gemeinschaft, ohne einen Zustand einer Beziehung, der sie gegenseitig verbindet. Und was bedeutet dies anderes, wenn man so etwas sagt, als die höchste und ehrwürdige Dreifaltigkeit in gewisser Weise zu schwächen?
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