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CAPITULUM  XXVII.

 

De concordia huius quaestionis, et de tollendo scandalo de medio utriusque gentis,  auctoritate Romani pontificis per concilium generale.

 

Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: « Gratias agamus Spiritui sancto, qui nos hanc quaestioniem fraterna pace et concordi confessione in praesentia tantorum virorum, qui et  ipsi nobiscum concordant, finire voluit. Nihil ergo iam aliud restat, nisi quod Spiritum a Patre et Filio procedere, sine aliqua haesitatione, sicut credis, ita doceas, ita scribas, et cum sancta Romana Ecclesia, quae mater est omnium Ecclesiarum, et quae hoc docet et scribit, eiusdem fidei concordiam habeas.

 

Non enim habet Dei charitatem, qui Ecclesiae non diligit unitatem, a qua etiam qui discordat, sicut beatus Ambrosius Mediolanensis archiepiscopus dixit, hunc plane haereticum esse constat; quicunque enim praesumptione atque obstinatione nititur, cum ratione et auctoritate suffragante superatur, sine venia ignorantiae peccat, ideoque gravius offendit. Decet etiam sanctitatem tuam et humilitatem meam, cum simus episcopi, ut non solum scienter doceamus ea quae scimus, sed etiam patienter discamus ea quae forte ignoramus. »

 

Nechites archiepiseopus Nicomediae dixit: « Tuam humilitatem, frater charissime, amplector, et eam devotionem quam habere videris ad veritatem fidei, admiror, et fateor: nequaquam possum non commoveri te loquente; assentio etiam omnibus quae dixisti, et accedo toto animo et toto corpore.

 

 

Porro verba haec: Spiritus sanctus procedit a Filio, quoniam hactenus non sonuerunt publice in Ecclesiis Graecorum, nequaquam subito possunt induci, ut sine aliquo scandalo plebis vel aliquorum minus prudentium publice doceantur, vel scribantur; sed aliquod generale concilium occidentalis et orientalis Ecclesiae auctoritate sancti Romani pontificis, admittentibus piissimis imperatoribus celebrandum esset, ubi haec et nonnulla alia Catholicae Ecclesia; necessaria secundum Deum diffinirentur, ne forte vos vel nos in vacuum curreremus.

 

Extunc omnes nos qui in partibus orientis Christiani sumus, una cum sancta Romana Ecclesia, et cum caeteris Ecclesiis quae sunt in occidente, communi voto et pari consensu sine aliquo nostrorum scandalo verbum hoc, Spiritus sanctus procedit a Filio, libenter susciperemus, et praedicaremus, et doceremus, et scriberemus, et in Ecclesiis orientis publice cantandum institueremus. »

 

Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: Utinam hoc videam, et tam sancto concilio interesse merear, ubi princeps apostolorum Petrus in persona vicarii sui Romani pontificis cum universa Ecclesia in unum collecta, quae illi a Deo commissa est, consedeat, et Spiritus sanctus, de quo tractavimus, super omnes descendens, et omnem veritatem tunc et usque ad consummationem saeculi docens, omnes unum in Christo cum Petro et in fide Petri faciat! Utinam, utinam , utinam! Deus velit, Deus velit, Deus velit! Doxa si o Theos, Doxa si o Theos, Doxa si o Theos!

 

Item alii clamantes dixerunt: Bonum est, bonum est, bonum est. Ita fiat, fiat, fiat! »

Kapitel 27

 

Über die Eintracht in jenen Fragen und die Beseitung des Ärgernisses zwischen den beiden Völkernmittels eines allgemeinen Konzils unter Vorsitz des römischen Papstes.

 

Anselm von Havelberg sagte: Lass uns dem Heiligen Geist danken, der uns erlaubte, diese Frage in brüderlichem Frieden und durch ein einträchtiges Bekenntnis in Anwesenheit so großer Männer, die ebenfalls mit uns vereint sind, zu beenden. Es bleibt also nichts mehr zu tun, als dass du so wie du es glaubst, ohne irgendein Zögern lehrst und schreibst, dass der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht und dass du im Glauben einträchtig bist mit der heiligen Römischen Kirche, die die Mutter aller Kirche ist und die dies lehrt und schreibt.

 

 

Derjenige, der die Eintracht der Kirche nicht schätzt, besitzt nämlich nicht die Liebe Gottes. Und derjenige, der sich von ihr trennt, gilt – so wie es der selige Ambrosius, Erzbischof von Mailand sagte – ganz und gar als Ketzer. Und jeder, der mit Überheblichkeit und Starrsinn nach einem Urteil strebt, welches durch Vernunft und Autorität überwunden wurde, sündigt, ohne dass es durch Nichtwissen entschuldigt werden könnte, er sündigt also besonders schwer. Es schmückt sowohl deine Heiligkeit als auch meine Demut, zumal wir Bischöfe sind, dass wir nicht nur kundig das lehrten, was wir wissen, sondern auch geduldig das lernten, was wir vielleicht nicht wissen.

 

Niketas von Nikomedien sagte: Teuerster Bruder, ich umarme deine Demut, ich bewundere und erkenne die Hingabe an, die du für die Wahrheit des Glaubens zeigst. Deine Art zu reden musste mich rühren, ich stimme allem zu, was du gesagt hast und nähere mich mit ganzem Geist und ganzem Körper.

 

 

Aber dieser Satz: ‚Der Heilige Geist geht vom Sohn aus.’, da er bis jetzt noch nicht in den griechischen Kirchen öffentlich erklang, kann keinesfalls auf der Stelle eingeführt werden, ohne ein großes Ärgernis unter dem Volk und anderen weniger erfahrenen Leuten zu erregen, wenn er öffentlich gelehrt oder geschrieben wird. Es sollte daher ein allgemeines Konzil der westlichen und der östlichen Kirche unter Führung des heiligen römischen Papstes und der Einwilligung der drei sehr frommen Kaiser abgehalten werden, auf dem diese und einige andere notwendige Fragen der katholischen Kirche, gemäß Gott definiert werden, damit sicher ist, dass weder ihr noch wir ins Leere laufen.

 

Wenn wir danach nämliche alle, die in den östliche Teilen Christen sind, mit der heiligen römischen Kirche und mit den anderen Kirchen im Westen durch einen gemeinsames Gebet und durch den gleichen Willen vereint sind, wollen wir diesen Satz: ‚Der Heilige Geist geht vom Sohn aus' gerne annehmen und ohne die Gefahr irgendeines Ärgernisses bei den unsrigen  ihn predigen, lehren und schreiben sowie festsetzten, dass er in den östlichen Kirchen öffentlich vorzutragen sei.

 

Anselm von Havelberg sagte: Hoffentlich werde ich ein solches Konzil erleben und es verdienen dabei zu sein, wie der erste der Apostel Petrus in der Person seines Stellvertreters, des römischen Papstes mit der gesamten Kirche, die in zusammen versammelt ist und die ihm von Gott anvertraut wurde, beisammensitzt und wie der Heilige Geist, über den wir hier berieten, über alle herabsteigt und dann die ganze Wahrheit lehrt bis zum Ende des Zeitalters und dafür sorgt, dass wir alle in Christus mit Petrus und im Glauben an Petrus vereint sind! Hoffentlich, Hoffentlich, Hoffentlich! Dass Gott es will, dass Gott es will, dass Gott es will! Doxa si o Theos, Doxa si o Theos, Doxa si o Theos!

 

Und die anderen riefen: Das ist gut, das ist gut, das ist gut. Ita fiat, fiat, fiat!

 

<-- 26. Kapitel