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1211C

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1211D

CAPITULUM II.

 

Quod universalis Ecclesia tribus modis existere dignoscitur, sanctarum Scripturarum auctoritate, universali traditione, singulari institutione.

 

Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: « Universalis Ecclesia per orbem diffusa tribus modis existere dignoscitur: nam quidquid in ea tenetur, aut auctoritas est sanctarum Scripturarum, aut traditio universalis, aut certe propria et singularis institutio; sed auctoritate tota Ecclesia constringitur, universali quoque traditione maiorum nihilominus tota obligatur, privatis constitutionibus et propriis informationibus unaquaeque, vel pro locorum varietate, vel prout unicuique bene visum est, subsistit et gubernatur.

 

Unde miror valde quod orientalis Ecclesia tantum differt ab occidentali Ecclesia in diverso ritu sacrificandi, in sacramentis altaris, in confectione corporis et sanguinis Domini, quod vos vocatis eucharistiam , maxime cum ista sit universalis maiorum traditio, quinimo, ut verum, et quod maius est, dicam, ipsius Iesus Christi Domini nostri inviolabilis et semper tenenda institulio. Sancta enim Romana Ecclesia omnibus catholicis iure imitanda, studiose et ex antiqua institutione in sacramento altaris azymo utitur, et tanquam mater omnium Ecclesiarum omnibus occidentalibus Ecclesiis id ipsum tradidit. »

 

2. Kapitel

 

Es ist bekannt, dass die allumfassende Kirche auf drei Arten auftritt: Durch die Autorität der heiligen Schrift durch die allgemeine Tradition und als einzelne Institution.

 

Anselm von Havelberg sagte: Es ist bekannt, dass die allumfassende Kirche, die sich über die gesamte Erde erstreckt, auf dreifache Weise auftritt: nämlich alles, was sich in ihr findet, ist entweder die Autorität der Heiligen Schrift oder die allgemeine Tradition oder gewiss die eigenen und einzigartigen Einrichtungen. Durch die Autorität wird die gesamte Kirche gebunden, durch die allgemeine Tradition ist auch die Gesamtheit der Vorfahren verpflichtet, durch die individuellen Einrichtungen und die eigenen Deutungen wird jeder einzelne sowohl an der Vielfalt der Orte oder als auch in den persönlichen Vorstellungen gehalten und gelenkt.

 

Und so wundere ich mich sehr darüber, dass die östliche Kirche so sehr von der westlichen Kirche abweicht, durch unterschiedliche Opferriten, durch das Altaropfer, durch die Anfertigung des Leibs und des Bluts des Herren, was ihr Eucharistie nennt, besonders, da dies die allgemeine Überlieferung der Vorfahren ist und – was am noch schwerer wiegt – sogar von Jesus Christus unserem Herrn, als unverletzliche und ewig zu bewahrende Einrichtung gegeben wurde. Da in der heiligen römischen Kirche alle Katholiken sich an das Recht halten, ist man eifrig darum bemüht gemäß den alten Einrichtungne beim Altaropfer ungesäuertes Brot zu verwenden und gleichsam als Mutter aller Kirchen hat sie es an alle Kirchen im Westen so weitergegeben.

 

<-- 1. Kapitel